Werbung: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit simplicol.
Enthält Werbelinks.
Enthält Werbelinks.
Das Färben von Wolle kurz vor Ostern ist bei mir inzwischen zum Ritual geworden. In den letzten Jahren benutzte ich dafür Ostereierfarbe (hier der Link aus dem letzten Jahr), die sich super zum Färben mit Kindern anbietet. Leider fehlten mir kräftigere Farben und auch mit Säurefarben konnte ich bisher kein sattes schwarz erreichen. Auf dem Blog Mein gehäkeltes Herz stieß ich auf die Idee, Wolle (sogar Baumwolle!) mit den Farben von simplicol zu färben. Das musste ich unbedingt testen und auf Kammzüge zum Verspinnen übertragen.
Färben mit simplicol – So gehts!
Die Färbemethode ist wirklich simpel: simplicol empfiehlt, Wolle und Seide im Topf zu färben. Dafür wird das Färbepulver in einen großen Topf mit sechs Litern handwarmem Wasser gegeben und aufgelöst. Es wird Essig hinzugefügt und die Wolle in den Topf gegeben. Während das Färbebad erhitzt wird, rührt man die Wolle nur sehr vorsichtig um. Die Wolle soll mindestens eine Stunde bei 60 Grad gefärbt werden. Danach nimmt man den Topf vom Herd und lässt das Ganze abkühlen. Erst wenn das Wasser Umgebungstemperatur erreicht hat, wird die Wolle ausgespült. Danach kann man die Wolle noch in ein Bad mit dem simplicol Farbfixierer geben.
So habe ich es gemacht
Ich bin nach Anleitung vorgegangen und habe pro simplicol expert Farbpackung etwas weniger als 300g Wolle in einem großen Topf gefärbt. Zum Färben habe ich folgende Kammzüge und handkardierte Fasern verwendet:
Von links unten nach rechts oben: 16 mic Merino, graue Bergschafwolle, naturfarbene süddetusche Merinowolle und ganz rechts handkardierte Alpaka-Rohwolle. Außerdem (nicht auf dem Bild) habe ich einen kleinen gelben Strang Bergschafwolle mit grün überfärbt. Das Ergebnis seht ihr ganz oben auf dem ersten Bild.
Im Farbbad habe ich die Wolle eine Stunde fast kochen lassen. Da ich kein geeignetes Thermometer besitze, war es schwer, die 60 Grad zu halten. Das hat der Wolle aber nicht geschadet. Die Alpaka-Rohwolle habe ich in ein Wäschenetz gegeben, damit sie nicht zu sehr filzt. Das hat super funktioniert.
Nach dem Abkühlen habe ich die Stränge mehrmals ausgewaschen. Es benötigte ungefähr vier bis fünf Waschvorgänge, bis kaum noch Reste ausgespült wurden. Anschließend gab ich die Fasern für 15 Minuten in ein Fixierbad mit dem Farbfixierer von simplicol. Dann habe ich die Wolle leicht ausgewrungen und auf der Terrasse aufgehangen. Am Färbetag war es leider noch nicht sehr warm draußen, weshalb ich die Stränge später auf der Fußbodenheizung getrocknet habe. Auch wenn fast jeder Wollfärber schreibt, dass man Wolle nicht auf der Heizung trocknen soll – bei mir hat die Wolle bisher noch nie einen Schaden genommen.
Die grünen Stränge habe ich nach dem Färbevorgang mit ein bisschen Pulver aus der schwarzen Packung bestreut. Das gab ein paar kleine Sprenkel, die leider nicht auf dem Foto zu erkennen sind. Ich glaube, dass man damit auf Kammzügen und Sock-Blanks super Effekte erzielen kann und werde das demnächst sicher noch mal testen.
Am Ende hatte ich einen schönen bunten Haufen Wolle in Fuchsia-Pink, Apfel-Grün und Mitternacht-Schwarz. Positiv überrascht war ich vor allem vom Schwarz: Die Farbe ist super geworden: dunkel, sehr gleichmäßig und selbst bei der 16 mic Merino ist kein Filzen erkennbar. Außerdem hat es mich gefreut, dass die Alpaka-Rohwolle (die Batts) so schön geworden ist. Ich hatte sie vorher nicht gewaschen. Geht man streng nach Anleitung vor, sollte man dies aber unbedingt tun um die Wolle zu entfetten.
Das rosafarbene Batt Alpaka habe ich direkt mit einer Spindel angesponnen und es gefällt mir unglaublich gut. Ein bisschen Farbe bleibt zwar an meinen Fingern hängen – ich hätte vielleicht meiner Ungeduld zum Trotz einmal mehr auswaschen und die Alpaka-Fasern vor dem Färben waschen sollen – aber das lässt sich mit normaler Handseife erledigen.
Fazit
Ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis und werde sicher auch in Zukunft mit simplicol Farben färben. Das Färben ist total einfach und dank der Pulverform lässt es viele kreative Effekte zu. Was ich auf jeden Fall noch testen werde, ist das Färben von Hanf-Fasern zum Verspinnen. Pflanzenfasern lassen sich mit herkömmlichen Säurefarben nämlich nicht färben und simplicol verspricht hier zu funktionieren.
Jedem, der nur einen geringen Wollverbrauch hat und einmal selbst färben möchte, kann ich dieses Verfahren nur empfehlen. Es ist einfach anzuwenden, macht viel leuchtendere Farben als die Ostereierfarbe und man hat am Ende eine individuelle Faser.
Wenn ihr Lust bekommen habt, auch zu färben, seid so nett und bestellt euch die Farben über einen der unten aufgeführten Links. Es kostet euch nicht mehr, mir bringt es aber eine minimale Entlohnung. Danke!
Deine Wolle sieht richtig toll frühlingshaft bunt aus!!
Gefällt mir richtig gut!
Viel Spaß beim verbrauchen!!
Liebe Grüße
Claudia
Das grün verzsubert mich.
Herzlichen Gruß,Sabine
Habe auch schon mit Simplicol gefärbt, leider wurde es teilweise fleckig obwohl ich im Einkochtopf viel Platz hatte. Deine sind traumhaft schön geworden.Hast du eine Idee woran es bei mir gelegen haben kann ?
Mhh… ich glaube es ist wichtig, dass man das Pulver am Anfang gut auflöst. Dann habe ich die Wolle während des Färbevorgangs immer sanft gewendet und gerührt. Sonst hab ich keine Tricks angewandt…
Danke! Ich finde die Farben auch super toll. Werde sicher noch mal färben.
Danke! Den Spaß werde ich haben 🙂 Obwohl ein Strang schon verschenkt ist 😀
habe einmal 1 Hose mot Simplicol gefärt,3 x gut mit der Maschine ausgewaschen. Sie hat
trotzdem immer auf heller Unterwäsche abgefärbt. Auch wenn ein Spritzer warmes Wasser auf die Hose kam
,hat es leicht abgefärbt. dies darf nicht beim
Färben von Wolle passieren, da ich Teile verschenken möchte.
Hatte genau nach Anwendung gefärbt.
Sind die Farben waschechter geworden?
Autor
Hast du die korrekte Farbe für dein Material verwendet? Hosen bestehen ja in aller Regel aus Baumwolle – eine pflanzliche Faser, die besondere Färbemittel und Färbemethoden benötigt. Ich habe nur tierische Fasern gefärbt und mit der simplicol expert hat das wunderbar geklappt. Die Alpaka-Fasern waren ungewaschen, das heißt noch fettig, weshalb die Farbe da noch ein bisschen ausgeblutet ist. Da ist aber ganz normal, weil die Fasern fürs Färben eben fettfrei und sauber sein müssen. Klick dich am besten mal durch das Angebot von simplicol. Wie gesagt: Unterschiedliche Farben und Methoden für die jeweiligen Fasern. Das ist ganz wichtig. Dann klappt es wunderbar.
Hallo, ich habe eine kurze Frage: Wie hast du denn die Töpfe wieder gereinigt, um sie danach wieder in der Küche mit Lebensmitteln zu verwenden? Schon mal besten Dank für die Antwort! 😉
Autor
Ich habe sie einfach in die Spülmaschine gestellt und danach wieder ganz normal genutzt.
Kann man wohl auch einen grünen 100% Alpaca Pullover in einen blauen umfärben? Ich habe mich leider in der Farbe verkauft…
Autor
Wenn du dich auf die Hinweise auf der Verpackung hältst, sollte das kein Problem sein.
Ich habe alles so gemacht, wie es da steht, ausschließlich der 60 Grad. Hab mich nicht getraut. Läuft das Ding dann nicht wer weiß wie ein???
Autor
Filzen Funktioniert eigentlich immer mit 3 Aspekten: Hitze, Seife, Reibung. Die Reibung kann man in der Waschmaschine kaum verhindern und die Seife lässt man beim Färben ja sowieso weg. Der sicherste Weg um Einlaufen (= Filzen) zu vermeiden, ist das ruhige Färben im Topf. Wenn man da dann nicht wie wild rührt, kann man auch bis 100 Grad erhitzen und es filzt nichts. In der Waschmaschine ist es immer ein bisschen ein Glücksspiel. Wenn sie eine 60 Grad Wollwaschgang-Funktion hat, dann könnte es klappen. Aber das haben ja leider die wenigsten. Und dann auf keinen Fall schleudern.
Danke für den Tip. Nun ist der Pulli wenigstens dunkelgrün bis grünblau 😉
Aber er hat Form gehalten und ist nicht qualitativ schlechter geworden. Habe allerdings wirklich im Kochtopf bei konstant zwischen 60 und 80 Grad ca. 90 Minuten unter Zugabe von Essig gefärbt und nur ab und zu mal etwas den Stoff unter Wasser gedrückt.
Autor
Super, dass es geklappt hat 🙂
Funktioniert diese Methode auch mit Kaschmir Wolle?
Liebe Grüsse
Gitta