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Stricken für Babys – damit hat meine Stricksucht so richtig angefangen: Auch wenn ich mittlerweile viele andere Teile stricke und häkle, Babysachen sind immer noch meine allerliebsten Strickmodelle. Sie sind einfach so unglaublich schnell fertig, lassen es zu, neue Muster zu testen und Garne auszuprobieren und sehen nie blöd aus. Die meisten Anleitungsbücher enttäuschen dabei kläglich, zeigen immer wieder dieselben altbekannten Muster und Modelle und sind mit ihren Konstruktionen, die in der Regel endloses Zusammennähen von Einzelteilen fordern, ziemlich veraltet. Bei „Nostalgische Maschen*“ hat mich die Aufmachung direkt angesprochen: Es verspricht alternative, verspielte Modelle, die aus der Vergangenheit entnommen und neu aufgelegt wurden. Ob das Buch meinen Erwartungen standhalten konnte, lest ihr in diesem Beitrag.
Stricken für Babys – Daten zum Buch
Thema: Strickanleitungen
Verlag: Bassermann
Erscheinungsjahr: 2015, Original und Übersetzung
Original: Vintage Knits for Babies*
Autor: Rity Taylor
Preis: 7,99 €
Aufmachung, Design und Anleitungen
Das Buch überzeugt auf dem Titel mit einem ansprechenden Modell. Erwartet werden dürfen hier laut Titelbild einfarbige Designs mit interessanten Lace-Mustern und Kombinationen, die man früher gern „Ausfahrgarnituren“ nannte. Wenn ich diesen Begriff heute in Facebookgruppen lese, kräuseln sich mir meine Nackenhaare. Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Nostalgische Maschen ist nicht im Hardcover gedruckt und dieser Tatsache verdanken wir wahrscheinlich den schlanken Preis. Für 7,99€ bekommt man hier eine Menge toller Designs, die wirklich zum Nachstricken anregen. Das Baby und Kleinkind kann von oben (Mütze) bis unten (Socken) eingestrickt werden. Die Anleitungen sind gut aufgeteilt, so dass alle wichtigen Informationen schnell gefunden werden. Alle wichtigen Infos sind vorhanden, vom Material bis zu Maschenproben.
Auf den ersten Blick also ein wirklich schönes Buch mit Modellen, die sich von anderen Kinderstrickbüchern unterscheiden, da sie mit Mustern spielen und etwas fortgeschrittene Strickerinnen begeistern sollten.
Für euch getestet: Das Kornblumenjäckchen
Im Freundeskreis gab es mal wieder Nachwuchs, weshalb ich das Kornblumenjäckchen als Willkommensgeschenk auserkoren habe. Im Buch ist das Jäckchen einfarbig und mit langen Armen abgebildet. Ich wollte etwas für den Sommer stricken und habe mich so für kurze Arme entschieden, die bequem über einem Langarmbody getragen werden können.
Die Anleitung selbst ist gut nachzuvollziehen. Aber – wer meine Rezensionen regelmäßig liest wird es bereits wissen – ein Strickbuch wäre kein Strickbuch, wenn ich nicht einen hammerharten Fehler finden würde: Die Anleitung gibt vor, das Jäckchen in Einzelteilen zu stricken und später an den Seitennähten zusammenzunähen. So weit, so gut. Folgt man aber exakt der Anleitung, strickt man zwei Mal exakt dasselbe Vorderteil. Da dies allerdings eine Blende hat und die Jacke glatt rechts gestrickt wird, kann das nicht funktionieren. Als Anfängerin pfeffere ich mein Strickstück spätestens dann wütend in die Ecke, wenn ich versuche die Teile zusammenzufügen. So ein Fehler sollte nicht passieren, ist ärgerlich und kann eigentlich nicht verziehen werden. Denn um diesen Fehler zu erkennen, muss man das Strickstück noch nicht einmal nacharbeiten. Geübte Augen erkennen das Problem schon beim bloßen Lesen.
Gestört hat mich außerdem die Konstruktion selbst. Einzelteile für Rücken, linkes und rechtes Vorderteil und beide Arme. Was soll das? So ein Muster könnte man doch wunderbar als Raglan von unten stricken, ohne die lästigen Nähte. Guckt euch meine ganzen Fadenenden an! Hat man da Lust, dieses Modell nachzustricken? Irgendwie nicht, oder? Am Ende habe ich die Arme auch noch falsch zusammengenäht, so dass die Armöffnungen viel zu eng geworden sind. Mein Fehler, der aber auch ein bisschen der Konstruktion geschuldet war.
Verwendetes Material
- 2,5mm Rundstricknadeln von Prym*
- Fadencutter von Clover*
- Prym Nadeltwister*
- Schoeller&Stahl/Austermann Merino 160 in hell- und dunkelgrau, jeweils 1 Knäuel*
- Die nostalgischen Kleiderbügel und die Knöpfe am Modell stammen aus dem Fairkaufhaus in Hannover, dass immer einen Besuch wert ist!
Fazit und Kaufempfehlung
Die Designs sind schön und eine echte Abwechslung. Empfehlen kann ich das Buch aber trotzdem nur denjenigen, die mit Nähten kein Problem haben und im Stricken schon sehr erfahren sind. Für Anfänger ist das Buch definitiv nichts. Wer in der Lage ist, aus klassischen Modellen Raglanmodelle zu machen, wird hier seine Freude haben. Alle anderen greifen vielleicht lieber erstmal zu einem anderen Buch oder schauen sich online nach Babystrickanleitungen um.
Verlinkt bei #aufdennadeln, #stricklust, #made4girls, #kiddikram, #lieblingsstuecke, #sonntagsglück.
Hallo Caro, tolle Rezension hast du geschrieben. Und das Jäckchen ist auch toll. Da mein Bruder auch bald Vater wird und ein Junge erwartet wird: Sind da auch Sachen für Buben drin? Vielen Dank fürs Verlinken zu meiner Linkparty. Lg, Steffi
Ja, durchaus. Wenn du etwas schlichtere Modell suchst, würde ich dir aber eher "Stricken für Jungs und Mädels" empfehlen. Das habe ich auch schon rezensiert 😉
Ah super. Danke für den Tipp! ?
Hi, ich habe das Buch gekauft und die Anleitungen sind ziemlich kniffelig. Ich finde es am besten, Jacken und Pullover von oben zu stricken. Aber ich habe aus dem Buch eine Mütze gestrickt, das ging schnell und einfach. Danke für die Arbeit!
Autor
Das stimmt. Super einfach sind sie nicht. Aber dafür eben mal etwas andere Modelle. Viel Spaß weiterhin beim Fummeln 🙂