Sulingen trifft Wolle läutet bei uns im Norden seit nunmehr vier Jahren die Saison der Wollfeste und -messen ein. Im letzten Jahr war ich bereits auf dem kleinen, aber feinen Outdoor-Fest – nachzulesen in meinem Beitrag zum Sulinger Wollefest 2017 – und weil es mir so gut gefallen hat, bin ich auch in diesem Jahr wieder dabei gewesen. Leider hatte ich nicht allzu viel Zeit. Für eine kleine Runde und ein paar Umarmungen, Informationsaustausch mit den Färberinnen und zwei klitzekleine Einkäufe, hat es dann doch gereicht. Für euch habe ich ein paar Wollfotos mitgebracht und ich zeige euch im Anschluss noch meine ganz besondere Kammzug-Ausbeute.
Sulingen trifft Wolle – klein aber oho!
Das Wollefest in Sulingen findet alljährlich am Stadtsee von Sulingen statt. Sulingen ist eine Kleinstadt in Niedersachsen; etwa eine Autostunde von Hannover entfernt. Das Wollefest hat sich zu einem gemütlichen Treffpunkt für Wollbegeisterte gemausert, denn es hat einen ganz entscheidenden Vorteil, gegenüber ähnlichen Veranstaltungen aufzuweisen: Hier bezahlt niemand Eintritt. Die Aussteller haben zwar ihre Standgebühr zu tragen, aber als Kunde und Käufer kann man ganz unbelastet auch einfach nur schlendern. Ich finde das toll, denn mittlerweile zahlt man bei ähnlichen Veranstaltungen ja gern mal zehn Euro und mehr, nur um die Wolle überhaupt sehen zu können.
Das Gelände von „Sulingen trifft Wolle“ befindet sich direkt zwischen einem kleinen See und einem Café. Bei schönem Wetter kann man es sich zwischen dem Bummeln an den Ständen auf vielen Bänken zwischen dem Getummel oder direkt am See gemütlich machen. Ich war sowohl im letzten Jahr, als auch in diesem Jahr wieder mit Mr. Fummeley und Kind unterwegs. Das geht auch nur, wenn man ohne Eintritt unterwegs sein kann. Die beiden haben es sich nach einem kurzen Bummel mit der Picknickdecke auf der Wiese am See gemütlich gemacht, während ich mich überall viel zu lange festgequatscht habe.
Sulingen trifft Wolle findet immer Samstags und Sonntags statt. Besucher sollten sich dabei immer auf den obligatorischen Regenschauer einstellen. Ohne den geht es irgendwie nicht.
In diesem Jahr gab es insgesamt 32 Aussteller, die vorrangig handgefärbte Garne, aber auch Kammzüge, Bobbel, Industriewolle, Schaffelle, Perlen, Knöpfe, Schmuck und Utensilien und Spinnbedarf dabei hatten. Ich hatte wenig Zeit und habe deshalb vorrangig dort gekuschelt und gequatscht, wo ich bereits bekannte Gesichter fand. So führte es mich zu Yundi&Grete, Lütt Wollhus, Buntwurm, Ovillo, Spindelstübchen und Drechselwerkstatt Matthes.
In diesem Jahr gab es auch ein paar Wolllieferanten zu sehen: Ein Alpakahof war als Aussteller dabei und hatte drei Tiere im Schlepptau. Die wurden permanent von Handykameras und Fotoapparaten belagert. Toll, dass man die Tiere mal live und in Farbe sehen konnte. Vielleicht bringt ja im nächsten Jahr mal jemand ein Schäfchen mit zu Sulingen trifft Wolle.
Meine Beute
Gekauft habe ich zwei von diesen tollen Singles bei Ovillo. Corinnas Garne finden sich gern mal in meinem Stash und in Langzeitprojekten wieder. Das liegt aber nur daran, dass ich bei ihr gern Wolle für „Größer-als-100g-Projekte“ kaufe und die zehren einfach immer an meinen Nerven. Die zwei Stränge, die ich in Sulingen gekauft habe werden zu einem Tuch verarbeitet, zu dem es dann defitiniv auch mal wieder eine eigene Anleitung geben wird. Deshalb verrate ich euch auch die Farbe noch nicht. Ein winziges Geheimnis soll es ja noch bleiben.
Außerdem mitgenommen habe ich einen 245g Kammzug bei Silke von Yundi&Grete. Mein Schacht Sidekick Spinnrad war dabei und ich habe direkt bei Silke am Stand angesponnen. Was soll ich sagen? Die Fasermischung ist nicht ganz einfach zu verarbeite, aber ich liebe sie schon jetzt. Es handelt sich um eine Wolle-Seide Mischung, um die ich Silke schon häufiger mal angebettelt habe. Denn ich hasse Kammzüge mit Seide, die nicht gut vermischt sind. Wenn man nur an einigen Stellen die Seide eingearbeitet hat, wird es an diesen Stellen beim Spinnen sehr flutschig und im fertigen Garn sehr glänzend, wohingegen Abschnitte ohne Seidenanteil viel matter aussehen. Das ist hier nicht der Fall, denn Silke hatte meine Bitte angenommen und beim Lieferanten um eine gute Durchmischung gebeten. Yeah! Jetzt habe ich meine Traumfaser vor der Nase. Es ist übrigens 21mic Merino mit einem Anteil von 71% kombiniert mit 29% Tussahseide. Sehr schön auch, dass es sich hier nicht um die gemeine Maulbeerhaspelseide handelt. Die Fasermischung glänzt trotzdem wunderbar. Und das beste: das Zeug heiß „Caros Mischung“. Ist das nicht cool?
Ich bin noch nicht sicher, was ich aus dem fertigen Garn zaubern werde. Vermutlich werde ich es navajo-zwirnen. Und dann? Schreibt mir gern eure Ideen und Vorschläge hier in die Kommentare.
Insgesamt war Sulingen trifft Wolle mal wieder ein Highlight und ich hatte sehr viel Spaß. Danke an alle Färberinnen, für die netten Unterhaltungen und eure Muße, mich, meine Kamera, mein Gejammere und meine Augenrollereien immer so herzlich zu ertragen. Ihr seid spitze! Und alle Leser dieses Artikels treffe ich hoffentlich im nächsten Jahr am selben Ort in Sulingen! Es lohnt sich!
Verlinkt bei #stricklust, #lieblingsstuecke, #meinefummeley, #montagsfreuden, #nosewmonday.
Hach, wir müssen Sulingen auch mal auf unsere Liste schreiben, das sieht echt schön aus.
Autor
Solltet ihr. Ist bisher echt eins meiner Favoriten 🙂
…und dieses Wochenende geben wir wieder alles :-))
Ich freue mich, nach dieser langen Auszeit , euch wieder begrüßen zu dürfen 🙂
Wir sind inzwischen überall zu finden,…HP ( Sulingen trifft Wolle ) , bei FB, bei Instagram und bei Telegram gibt’s dann live Videos vom Wollefest 🙂
Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit bei uns.