Es ist lange her, dass ich zum letzten Mal einen Roman gelesen habe, der irgendetwas mit Wolle oder Stricken zu tun hat. Vielleicht können sich einige LeserInnen noch an meine Rezension zu „Komme was Wolle“ erinnern. Nun hatte ich mal wieder Lust auf ein Buch, dass zumindest am Rande mit meiner Fummeley zu tun hat. Dabei fiel mir das erst kürzlich in deutscher Übersetzung erschienene „Wir beide, nach all den Jahren“ in die Hände. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass es hier auch nur im entferntesten um Wolle und Stricknadeln gehen könnte. Aber der Schein trügt.
Wir beide, nach all den Jahren – Inhalt
Flavie, passionierte Lehrerin und Mitglied eines Strickclubs in einem kleinen Ort in Frankreich, findet eines Tages einen Liebesbrief in ihrem Briefkasten – mitsamt einer Entschuldigung der Post, für die um 43 Jahre verspätete Zustellung. Weil sich Flavie schon immer für Geschichten und Geschichte interessierte, macht sie sich auf die Suche nach den ominösen Unbekannten, die den Brief geschrieben haben und empfangen sollten.
Adressiert waren die Zeilen an eine Amélie, die von ihrem Geliebten angefleht wird, mit ihm ein gemeinsames Leben zu beginnen. Ob die Empfängerin die Botschaft auf eine andere Weise erhalten hat? Ob die beiden trotz des nie angekommenen Briefes zusammengefunden haben? Gibt es ein Happy End oder kann Flavie dem romantischen Ende dieser Geschichte auf die Sprünge helfen?
Mit Elan und sehr viel Sorgfalt macht sich Flacke auf die Suche nach den beiden Unbekannten. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Strickclub. Dabei verstrickt sie sich selbst in eine Liebesgeschichte mit ungewissem Ausgang.
Die Fakten
Fazit – Kaufempfehlung
„Wir beide, nach all den Jahren“ ist, was man als typisches „Schnulzbuch“ bezeichnen kann: Es gibt eine seichte Liebesgeschichte, ein hübsches Umfeld mit kleinen Häuschen und ruhigem dörflichen Charakter am Meer, eine zusätzliche Liebesgeschichte, Strickfreundinnen und einen traurigen Lebenshintergrund der Hauptprotagonistin.
Man ist schnell in der Story und das Buch liest sich schnell weg. Die Sprache ist eher einfach gehalten. Das Buch richtet sich aber eindeutig an Erwachsene. Da ich in letzter Zeit fast ausschließlich Jugendbücher lese, ist die „Schreibe“ für mich immer etwas gewöhnungsbedürftig. Die meisten „Erwachsenen“ sollten das aber gewohnt sein.
Die Charaktere werden etwas zu wenig ausgeformt, bleiben etwas platt, aber man erfährt die wichtigsten Dinge. Die Hauptliebesgeschichte wird ein bisschen von einer zweiten Liebesgeschichte überdeckt, was ich persönlich etwas zu viel fand. Die Story ist außerdem nicht unbedingt neu.
Insgesamt wird man gut unterhalten, darf aber keine großen Überraschungen erwarten. Ich kann das Buch für StrickerInnen als Urlaubslektüre empfehlen.
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