Hast du schon mal ein Paar gekaufter Socken gestopft? Vermutlich nicht. Hast du schon mal selbst gestrickte Socken gestrickt? Vielleicht! Wenn man nämlich erst einmal so viel Arbeit in das Paar gesteckt hat, kann man sie nicht guten Gewissens einfach so entsorgen. Und das wäre auch absoluter Quatsch!
Mit passenden Stopfgarnen lassen sich selbstgestrickte Socken wunderbar stopfen – aber auch von Anfang an haltbarer Stricken. Stopf- und Beilaufgarn heißt die Wunderwaffe gegen Löcher an Fersen und Spitzen. Wer das Teufelszeug nutzt, bevor die Socke fertig ist, hat einen klaren Vorteil: Das nervige Stopfen rückt in ganz weite Ferne!
Wie das mit dem Ferse verstärken funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag!
Video
#MendToCare – Wenn schon selbstgemacht, dann richtig!
Selbstgemachte Kleidung und Accessoires, egal ob gestrickt, gehäkelt, genäht oder geklöppelt, ist dafür gemacht gut behandelt zu werden. Wir wollen die Teile, in die wir so viel Zeit und Liebe stecken möglichst lang verwenden und tragen. Damit das gelingt, können wir sowohl bei der Projektplanung, während der Herstellung und auch später bei der Verwendung einiges beachten.
In Zusammenarbeit mit Lisa von @lalillyherzileien und unserem Partner @mezcrafts, konnten wir die Serie #MendToCare ins Leben rufen, die sich mit genau diesen Themen beschäftigt.
Alle Videos der Serie findet ihr auch auf einer Übersichtsseite hier auf Caros Fummeley und in einer Playlist auf YouTube.
Wieso ist eine Socke mit verstärkter Ferse nachhaltig?
Socken bekommen in der Regel zuerst dort Löcher, wo sie stark beansprucht werden. Das passiert z.B. in Schuhen oder auf rauen Böden und an der Ferse und der Spitze. Keine Socke hält ewig. Aber den Alterungsprozess kann man von Beginn an verlangsamen, indem man einen kleinen Trick verwendet: Die Socke mit verstärkter Ferse und verstärkter Spitze zu stricken.
Dafür gibt es verschiedene Methoden, die alle zum Ziel haben, die Socke haltbarer zu machen. Haltbare Socke = weniger Konsum = nachhaltiger. So einfach ist das.
Welche Arten der Fersenverstärkung gibt es?
1. Muster stricken
Wenn du kein zusätzliches Garn einstricken willst – zum Beispiel, weil es für dich gerade nicht verfügbar ist oder die zu bestrickende Person sehr empfindlich an den Füßen ist – kannst du die Ferse mit einem Hebemaschenmuster recht gut verstärken. Ein Beispiel: Du strickst die Käppchenferse nicht glatt rechts, sondern im 1re/1li Rippenmuster. Dabei hebst du in jeder Hinreihe die rechten Maschen ab.
Für diese Technik gibt es noch viele Varianten. Es eignen sich generell alle Muster mit abgehobenen Maschen gut, bei denen sich der Strickstoff zusammenzieht und dicker wird.
2. Faden einweben
Wenn die Socke schon fertig ist und du im Nachhinein eine Verstärkung der Ferse vornehmen willst, funktioniert das am besten mit einem auf der Innenseite eingewebten Faden. Dafür kannst du entweder das genutzte Sockengarn oder ein Stopf- und Beilaufgarn verwenden. Das Beilaufgarn verstärkt, ohne zu sehr aufzutragen.
Schneide dafür ein Stück vom Beilaufgarn ab und fädle es in eine Stopfnadel – möglichst mit abgerundeter Spitze. Nun wendest du deine Socke auf Links und führt den Faden senkrecht durch die Linken Maschen abwechselnd nach oben und unten – je nach dem, an welchen Stellen du die Socke verstärken willst. Das funktioniert besonders gut bei glatt rechts gestrickten Fersen und Spitzen, weil hier die Linken Maschen gut zu erkennen sind und du das Einweben unsichtbar hinbekommst.
3. Beilaufgarn mitstricken
Im Video zeige ich dir meine favorisierte Variante: Das Ferse verstärken mit Beilaufgarn. Dafür nimmst du mit Start der Ferse einfach den Beilauffaden vom Kärtchen zu deinem Sockengarn dazu. Du strickst also mit zwei Garnen gleichzeitig. Das ist total einfach und du musst sonst auf nichts weiter achten.
Für die Käppchenferse funktioniert das total gut. Nach dem Käppchen schneidest du den Beilauffaden einfach ab und strickst den Fußteil wieder ganz normal mit deinem Sockengarn. Für die Spitze kannst du dann noch mal das Beilaufgarn dazu nehmen
Bei allen Fersenarten, die mit Runden über den Oberfuß gestrickt werden, musst du entweder damit leben, dass du das dickere Gestrickt für einige Runden auch oben auf dem Fuß hast oder den Faden für die wenigen Runden absetzen oder stilllegen.
Farben, Nadelstärken und Co
Farblich kannst du mit den Beilaufgarnen von Regia sehr kreativ werden. Es gibt sie passend zu vielen einfarbigen und auch selbstmusternden Sockengarnen von Regia. Im Video habe ich einige Varianten und Kombinationen gezeigt.
Die selbstmusternden Sockengarne haben oft eine eingeplante einfarbige Ferse, zu der man ein passendes Beilaufgarn wählen kann. Vor allem für die Regia Pairfect klappt das gut. Aber auch Kontrastfarben funktionieren und geben einen interessanten Bakers Twine Effekt.
Ich stricke die Ferse mit Beilaufgarn mit derselben Nadelstärke, wie die restliche Socke. Für mich ergibt das Sinn, weil die Ferse ja fester werden soll und das wird sie mit dem zusätzlichen Faden ja auf jeden Fall. Probier dich da aber auf jeden Fall aus. Eventuell ist es aufgrund deiner Strickfestigkeit angenehmer eine dickere Nadelstärke zu wählen.
Wer für Diabetiker und sehr empfindliche Personen strickt, sollte die verstärkten Fersenarten auf jeden Fall testen lassen, bevor er in die Massenproduktion geht. Für mich ist aber vor allem die Variante mit dem Beilaufgarn absolut kein Problem. Ich bin allerdings auch eher unempfindlich.
Gezeigte Materialien im Video und in diesem Beitrag
Dank der Partnerschaft mit MEZcrafts, konnte ich dieses Video und den Blogbeitrag in dieser Ausführlichkeit kostenlos anbieten. Deshalb wurden alle Beispiele anhand von Schachenmayr-Garnen gezeigt. Wenn euch eines der Garne Interessiert, kauft es gern über einen der folgenden Links.
Garne von Schachenmayr [Werbelinks]:
- Regia Premium Merino Yak in dunkelgrün * dazu passt perfekt das Stopf- und Beilaufgarn von Regia/Schachenmayr * in dunkelgrün. In dieser Kombination seht ihr es auf meinen Fotos und im Video.
- einfarbige 4-fädige Sockenwolle von Regia/Schachenmayr * in camel mit passendem Beilaufgarn
- Regia Sockenwolle 6-fädig in 50g Knäueln * in dunkelgrau mit passendem Beilaufgarn
- einfarbige 4-fädige Sockenwolle von Regia/Schachenmayr * in dunkelblau mit weißem Beilaufgarn
Zubehör:
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