Was ist Crazypatterns?

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Auf der Suche nach Strick- oder Häkelanleitungen stolpert man immer über dieselben Seiten und Portale. Die beliebtesten Plattformen für kostenpflichtige Anleitungen, dir von unabhängigen DesignerInnen angeboten werden, dürften in Deutschland Etsy, Makerist und Crazypatterns sein.

Crazypatterns ist eine Plattform, die den Kauf und Verkauf von Strick- und Häkelanleitungen zwischen unabhängigen DesignerInnen und KundInnen anbietet und regelt. Neben kostenpflichtigen Anleitungen bietet das Portal mit Firmensitz in Litauen ein Forum und einen Blogbereich an.

Meine Tipps, wie du am besten wie Anleitungen findest, die du suchst und Infos zum Verkauf deiner Anleitungen auf Crazypatterns verrate ich in diesem Artikel.

Anleitungen finden auf Crazypatterns

Crazypatterns
Startseite bei Crazypatterns * in der mobilden Version

Die Hauptkategorien bei Crazypatterns * sind Häkeln und Stricken mit 40.000 und 13.000 Anleitungen. Vorlagen und Schnittmuster gibt es aber auch in den sehr viel kleiner bestückten Kategorien Nähen, Basteln, Knooking, Filzen, Sticken und Plotten.

Startseite Crazypatterns

Im Menü kannst du unter der Überschrift „Vorlagen-Kategorien“ eine Kategorie auswählen, die dann wiederum in Unterkategorien aufgeteilt ist. Suchst du zum Beispiel eine Strickanleitung für ein Babykleid, klickst du zuerst auf „Stricken“, dann auf die Unterkategorie „Babys“ und dann weiter auf „Sonstige Kleidung“.*

Kategorienseite bei Crazypatterns
Hier siehst du übrigens meine Anleitung für das Kleid JETTE gleich als erstes Ergebnis.

Natürlich kannst du auch die Suchfunktion nutzen und dort Stichwörter eintragen. Hier musst du die Handarbeitsart nicht unbedingt mit erwähnen, denn die lässt sich über ein Filtermenü auch nach der Stichwortsuche noch auswählen.

Crazypatterns Suchfunktion

Unter „Entdecken & Stöbern“ kannst du auch direkt nach Kostenlosen Anleitungen, reduzierten Vorlagen, Trends, Bestsellern und Neuheiten suchen. Diese Suchfunktionen eignen sich besonders gut, wenn du noch keine konkrete Idee für dein nächstes Projekt hast und schauen willst, was gerade beliebt ist. Für DesignerInnen und AutorInnen sind diese Kategorien besonders wertvoll für die Recherche.

Wer nutzt Crazypatterns?

Laut einer Umfrage auf meinem Instagram-Kanal (@carosfummeley mit über 10.000 Abonnenten) wird Crazypatterns als Plattform zum Kaufen von Anleitungen vor allem von Häkelfans genutzt.

An meiner Umfrage nahmen 433 HäklerInnen teil. 179 gaben an, vor allem auf Crazypatterns ihre Anleitungen zu kaufen. 111 shoppen auf Etsy, 102 nutzen dafür vor allem Ravelry und 41 Makerist.

Bei den StrickerInnen ist Ravelry der Platzhirsch. Von 651 StrickerInnen gaben bei meiner Umfrage 466 an, vor allem auf Ravelry Anleitungen zu kaufen. Crazypatterns landete – weit abgeschlagen mit 85 Stimmen – auf dem zweiten Platz, gefolgt von Etsy (70 Stimmen) und Makerist (30 Stimmen).

Crazypatterns wird also von beiden Handarbeitsgruppen genutzt – mit klarem Fokus bei den HäklerInnen. Was die Vor- und Nachteile der anderen Plattformen sind, verrate ich dir weiter unten in diesem Artikel.

Anleitungen kaufen auf Crazypatterns

Der Kauf von Anleitungen via Crazypatterns * ist sehr viel einfacher, als es zunächst scheint. Die größte Hürde ist vermutlich die notwendig Registierung eines Accounts. Aber auch das ist wirklich sehr einfach.

  1. Hast du eine Anleitung gefunden, kannst du sie entweder kostenfrei herunterladen oder kaufen. Dafür musst du dich zunächst kostenfrei bei Crazypatterns registrieren.
  2. Jetzt kannst du dich entscheiden, ob du die Anleitung mit Crazypatterns Guthaben oder per Direktbezahlung kaufen willst.
  3. Das Guthaben funktioniert wie ein kleines Bankkonto: Du zahlst dort Geld ein und deine Anleitung wird von diesem Guthaben bezahlt. Dabei sparst du 5%, weil Crazypatterns so weniger Zahlungsgebühren an dritte Dienstleister abtreten muss.
  4. Direkt kannst du mit Kreditkarte, per Banküberweisung oder per Paypal zahlen. Außerdem sind Zahlungen per stripe (Google Pay, Apple Pay, Sofortüberweisung usw), Klarna und Vorkasse möglich.
  5. Wenn der Kaufprozess abgeschlossen ist, kannst du die Dateien direkt herunterladen. Du findest alle deine gekauften Anleitungen unter „Account“ – „Downloads„. Klicke bei der entsprechenden Datei auf „Zum Download“ und dann auf „Dateien anzeigen“. Das ist wichtig, weil einige Anleitungen in mehreren Sprachen verfügbar sind. Im nächsten Schritt kannst du dann die entsprechende Sprache, die du nutzen willst, auswählen und die Dateien downloaden.

Deine gekauften Anleitungen stehen die langfristig unter deinem Account zur Verfügung. Du musst die Dateien also keinesfalls drucken oder zwingend abspeichern, um auch später noch Zugriff darauf zu haben.

Blog, Forum und kostenlose Anleitungen

Neben kostenpflichtigen Anleitungen findest du bei Crazypatterns auch kostenlose Anleitungen von Designerinnen.

Kostenlose Anleitungen auf Crazypatterns finden

Auf dem Bild siehst du, wie du kostenfreie Anleitungen auf Crazypatterns finden kannst. Die Kategorie und weitere Filter lassen sich zusätzlich einstellen.

Von mir gibt es auch eine kostenfreie PDF-Anleitung für meine Sneakersocken bei Crazypatterns.

Anleitungen verkaufen auf Crazypatterns

Mit Handarbeiten Geld zu verdienen ist schwer und wirtschaftlich eigentlich fast unmöglich. Fertige Handarbeiten zu verkaufen ist für die meisten deshalb häufig nur ein Hobby oder ein kleiner Nebenverdienst. Anleitungen zu verkaufen dagegen ist sehr viel lukrativer – aber mit wesentlich mehr Arbeit verbunden, als man denken mag.

Die Registrierung als VerkäuferIn bei Crazypatterns ist sehr einfach und Hilfen zu allen Fragen findet man im Autoren-Bereich des Forums. Es müssen diverse Angaben zur Person gemacht werden und ein Gewerbe oder eine freiberufliche Tätigkeit sind nötig.

Die Einstellung der Anleitungen selbst läuft dann folgendermaßen ab:

  1. Anleitung erstellen. Hier funktionieren unterschiedliche Formate. Das üblichste ist das PDF.
  2. Das Formular zum Erstellen einer Anleitung ausfüllen. Dazu gehören neben Beschreibungen auch Kategorisierungen, Fotos und das hochladen der komprimierten (.zip) Downloaddateien für den Kunden – eventuell in verschiedenen Sprachen.
  3. Im Formular wird auch der Preis von den AutorInnen selbständig festgelegt.
  4. Danach wird alles vom Crazypatterns-Support geprüft und meist innerhalb von wenigen Stunden freigegeben. Ab einem gewissen Erfolg der AutorInnen, ist eine Prüfung nicht mehr nötig und die Anleitung ist sofort freigegeben und zum Verkauf bereit.

Vom Verkaufspreis erhältst du in der Regel 70%, abzüglich Umstatzsteuern (VAT) je nach Wohnsitzland der KäuferInnen. Wenn ich eine Anleitung für 3 € verkaufe, bleiben mir nach Abzug von USt. und Provision für Crazypatterns also noch 1,62€ übrig; bei 5,50€ sind es 3,01€.

Die Einnahmen, die via Crazypatterns erzielt werden, müssen in Deutschland versteuert werden. Das bedeutet, dass du nicht als Privatperson verkaufen kannst, sondern ein Gewerbe oder eine freiberufliche Tätigkeit angemeldet haben musst und deine mit den Anleitungsverkäufen erzielten Einnahmen über die Einkommenssteuererklärung versteuern musst. Es gibt KEINE Freigrenzen für privaten Verkauf.

Du trittst bei Crazypatterns nicht als VerkäuferIn auf. Verkäufer im rechtlichen Sinne ist Crazypatterns. Das hat den Vorteil, dass du dich nicht um AGB, Wiederufsbelehrung und Co kümmern musst. Das ist der Unterschied zu Platzformen wie ravelry und Etsy, wo du selbst als VerkäuferIn auftrittst.

Alternativen zu Crazypatterns

Die bekanntesten und meist genutzten Alternativen zu Crazypatterns sind auf dem deutschen Markt ravelry, Makerist und Etsy. Weitere Plattformen oder Shops mit zum Teil eher geingerem oder internationalerem Angebot sind: lovecrafts, mypatterns, myboshi und Hobbii. Ebenso finden sich Anleitungen unabhängiger DesignerInnen und AutorInnen auch auf Amazon als ebooks.

Der Vorteil der meisten alternativen Plattformen ist, dass die Auswahl der AutorInnen schärfer auf Qualität kontrolliert wird. Bei Crazypatterns werden viele sehr billige – ja billig und nicht günstig – Anleitungen angeboten, die in Preis und Quaität weder für die AutorInnen, noch für die KäuferInnen Freude bringen. Ein Blick auf die Bewertungen und die Qualität der Fotos lohnt sich. Zusammen sagt das oft genug über die zu erwartende Qualität aus. Genauso wie der Preis: sind 50 Cent für eine aufwändig erstellte Häkelanleitung wirklich realistisch? – Ich helfe gern bei der Antwort: NEIN!

Ravelry als Alternative zu Crazypatterns wird vor allem für Strickanleitungen gern genutzt und ist der internationale Platzhirsch. Hier ist es für deutsche AutorInnen leider nicht möglich, Anleitungen rechtssicher zu verkaufen. Es wäre nötig, gewissen Druck auf die Plattform auszuüben um ein rechtssichereres Verkaufen auch für deutsche DesignerInnen zu ermöglichen. Das bleibt bisher leider aus und viele AnbieterInnen aus Deutschland gehen das Risiko von Abmahnungen ein. Ich nutze Ravelry weitgehend nur noch zum Anlegen meiner neuen Anleitungen und verlinke dann auf meinen eigenen Shop. Du kannst meine Anleitungen dort also finden, aber direkt kaufen.

Makerist * mag ich als Alternative sehr gern. Hier wird sehr auf die Qualität der Anleitungen geachtet. Allerdings sind auch die Gebühren für die DesignerInnen sehr hoch und vor allem der Verkauf geringpreisiger Produkte lohnt sich kaum. Für Schnittmuster im Nähbereich, die gern mal um die 10€ kosten, ist es noch zu verschmerzen. Für Anleitungen zu 3-5 € tun die Gebühren aber zum Teil so weh, dass sich ein Verkauf kaum noch lohnt. Ich bin weiterhin bei Makerist vertreten, weil ich das Portal eigentlich wirklich super finde. Die 2€-Aktionen und die immensen Gebühren werden die Plattform aber langfristig in Bedrängnis bringen. Makerist betreibt über Awin ein Affliate-Programm, worüber DesignerInnen, BloggerInnen und InfluencerInnen Anleitungen, Kurse und Produkte gegen eine Provision bewerben können.

Auf Etsy * treten die AutorInnen als VerkäuferInnen auf, weshalb der Verkauf nicht so einfach und nur mit Gewerbeschein (statt freiberuflich) möglich ist. Hier sind also auch rechtliche Dokumente, wie AGB und Wiederrufsbelehrung nötig, um rechtssicher und entspannt zu verkaufen. Hürden, die viele kleine DesignerInnen nicht nehmen. Vor allem internationale Anleitungen findet man hier aber recht gut und Etsy betreibt ein Affiliate-Programm, mit dem vor allem BloggerInnen und InfluencerInnen Anleitungen und Produkte mit einer geringen Provision bewerben können.

Ich selbst bin auch auf myboshi, mypatterns und lovecrafts vertreten. Alles Portale, auf denen ich meine Produkte anbiete aber nicht direkt als VerkäuferIn auftrete. Dort sind die Verkaufszahlen eher gering, aber es lohnt sich, mal vorbei zu schauen und eventuell Anleitungen und DesignerInnen zu finden, die nicht auf anderen Plattformen vertreten sind. Bei myboshi finden sich zum Beispiel viele Anleitungen passend zu den Garnen der Firma. Auch hier gibt es ein Affiliate-Programm für PublisherInnen via Adcell. Lovecrafts ist vor allem für internationale DesignerInnen interessant, die ihre Anleitungen auch auf englisch anbieten. Das Portal hat ein eigenes Affiliate-Programm, über das BloggerInnen Anleitungen von DesignerInnen gegen Provision bewerben können.

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