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Im Moment bin ich immer noch im Amigurumi-Fieber. Nach der Schildkröte und dem platten Einhorn, die beide verschenkt wurden, war mal wieder ein Tierchen für das Kind an der Reihe. Die kleinen Amigurumi lassen sich einfach so schön schnell fertigstellen. Im Gegensatz zu großen Strickprojekten bekommt man da schnell ein Erfolgserlebnis geliefert. Außerdem wollte ich schon lange mal eine Anleitung von lalylala* testen. Die Anleitungen sind berühmt dafür, tolle Ergebnisse zu liefern aber für den deutschen Markt sehr hohe Preise zu veranschlagen. Also durfte sich das Kind ein Amigurumi aussuchen. Ich sollte einen Schmetterling häkeln.*
Die Anleitung – Schmetterling häkeln
Erstmal war ich baff. Der Preis für diese Anleitung setzt einen doch kurz auf den Allerwertesten. Wir Strickerinnen und Häklerinnen sind 7€ für eine einzelne digitale Anleitungen ja kaum gewohnt. Da ich nun ja auch selbst designe und das Dilemma der Preisgestaltung kenne – vor allem wenn über Plattformen verkauft wird, bleibt beim Designer meist nicht viel vom Verkaufspreis übrig – biss ich in den sauren Apfel und kaufte mir einen Häkelanleitung für einen Schmetterling. Das Kind hatte sich den Zitronenfalter ausgesucht.
Auf den Vorschaubildern hatte ich schon gesehen, dass das Design offenbar so gestaltet ist, dass der Falter am Ende in verschiedene Kokons gesteckt und die Flügel wahlweise angesteckt oder abgenommen werden können. Über den Umfang und die tatsächliche Funktionalität des Aufwands und des fertigen Teils, machte ich mir allerdings keine Gedanken. Ich wollte ja einfach nur einen Schmetterling häkeln. Fürs Kind. Gute Ausrede.
Als ich die PDF-Datei dann ausgedruckt vor mir liegen hatte, war ich schon ziemlich begeistert. So viele Seiten, Fotos, Infos. Ich bin keine Häkelanfängerin, aber ich habe trotzdem gedacht: Bekomm ich das hin? Schon auf den ersten Blick wurde mir der Umfang des Unterfangens klar: So viele Details, Augen mussten angebracht, Teile zusammengenäht und ausgestopft, viele Farben verwendet und ein bisschen Hirnschmalz angewandt werden. Bekomme ich das überhaupt hin? Die Frage habe ich mir am Anfang wirklich gestellt. Dann hat sich meine Angst aber in Luft aufgelöst. Denn die Anleitung ist ein Traum!
Schritt für Schritt erklärt die Designerin ganz genau und exakt, wie man den Schmetterling häkeln muss. Ein Teil nach dem anderen wird ausführlich, aber trotzdem so knapp wie möglich beschrieben. Dazu gibt es, mit viel Liebe zum Detail, zu jedem Teil eine kleine Erklärung aus der Natur: Was macht der Schmetterling mit dem Kokon? Wozu braucht er das Blatt?
Das Material – Baumwolle und Häkelnadel
- Häkelnadel 4,0mm von Knit Pro*
- 2 Holzperlen
- Stopfnadel
- Schere*
- Stopfmaterial – Ich verwende nur noch selbstverarbeitete Wolle von einheimischen Schafen.
- myboshi Lieblingsfarben No.2 in den Farben*
- Butterblume und Löwenzahn für die Flügel
- Aprikose für die Haube
- Titangrau und Elfenbein für die Raupe und die Fühler, sowie das Ei
- Limettengrün und Kaktus für den Kokon
Hier siehst du die Materialien, die ich für meinen Zitronenfalter verwendet habe. Per Klick auf das jeweilige Bild, kannst du das Material für deinen Schmetterling einkaufen (Werbelinks).
Der Nutzen – Kann man damit wirklich spielen?
Ja, kann man. Es ist wirklich ein durch und durch tolles Konzept. Der Text zu den einzelnen Teilen und die Geschichte drumherum macht es zu einem pädagogisch wirklich wertvollen Spielzeug, auch für kleine Kinder. Da man sowohl Garn als auch Füllung und Augen individuell anpassen kann, weiß man als Mama oder Oma genau, womit das Kind hier eigentlich spielt. Da kann auch mal angesabbert oder herumgekaut werden.
Die Flügel sind bei meiner Variante nicht sonderlich fest geworden. Ich habe aber auch nicht mit dem Originalgarn gehäkelt. Eventuell könnte man zwischen die Flügel dünne Plastikteile legen. Dann wird das Ganze sicher steifer, ist aber auch nicht mehr so kuschelig. Zum Anschauen werden solche Amigurumi ja sowieso nicht gemacht.
Mein Zitronenfalter wird am Wochenende an das Kind übergeben. Sie ist mittlerweile 7,5 Jahre alt und wird sicher nicht so mit dem Tierchen umgehen, wie ein Kleinkind. Allerdings muss er sicher auch einige Büsche und Sträucher entdecken. Das darf er auch. Mal schauen, wie er in einigen Wochen aussieht. Da ich mit echter Schurwolle gefüllt habe, fällt eine Wäsche in der Waschmaschine auf jeden Fall aus. Handwäsche sollte aber gehen.
Fazit – 7.75€ für eine Anleitung. Ist das gerechtfertigt?
Meiner Meinung nach: ja! Ich kann immer noch nicht glauben, wie viel ich beim Häkeln dieses Schmetterlings noch dazulernen konnte. Es sind kleine Kniffe gut erklärt und eingebunden, die aus einem gehäkelten Tierchen ein richtig tolles und perfektes Amigurumi machen. Jede Abweichung von der Norm und von den Grundmaschenarten ist penibel mit Bildern erklärt. Die Story um den Schmetterling herum ist zuckersüß und interessant, die Materiallisten sind extrem ausführlich, die Bilder hochwertig. Es macht einfach Spaß nach dieser Anleitung zu häkeln. Ich hatte das Gefühl, eine Art „Malen nach Zahlen“ fürs Häkeln abzuarbeiten. Man kann eigentlich nichts falsch machen, wenn man sich penibel an alle Schritte hält. Es ist zum Beispiel ganz exakt angegeben, in welcher Runde die Augen anzunähen sind und wieviele Maschen zwischen beiden Augen liegen müssen.
Wenn du den Schmetterling häkeln willst empfehle ich dir, dir vorher gut zu überlegen, welche der Einzelteile das spielende Kind wirklich benötigt. Ich habe zum Beispiel auf das Blatt verzichtet, denn irgendwann empfand ich es fast schon als zu viel. Aber das ist auch wieder positiv: Die Entscheidung, was alles dazu gehören soll, liegt bei dir. Du möchtest nur einen Schmetterling häkeln? Das ganze Zeug drum herum interessiert dich nicht? Super! Dann mach das! Außerdem kannst du für deinen Schmetterling mehrere Flügelpaare in unterschiedlichen Farben häkeln. Da die Flügel abnehmbar sind, ist das ohne Weiteres möglich.
Von mir gibt es einen klaren Daumen hoch und eine Kaufempfehlung! Wenn du die Anleitung kaufen möchtest, um den Schmetterling nachzuhäkeln, nutze doch bitte meinen Werbelink*. Du bezahlst nicht mehr als sonst für die Anleitung, ich werde aber in geringem Maße am Umsatz beteiligt. So unterstützt du meine Arbeit auf diesem Blog. Danke!
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Verlinkt auf: #maschenfein, #lieblingsstuecke, #amigurumilove.
Ooooh wie süß! Mit den Anleitungen von lalylala liebäugel ich auch schon lange. Und ich hab kein Problem, damit so viel Geld für eine Anleitung zu zahlen. Ich bin immer froh, wenn die viele Arbeit, die darin steckt auch gerecht entlohnt wird. ? Vielen Dank fürs Verlinken!
Es lohnt sich wirklich, sich in ihrem Shop mal umzusehen. Soooo tolle Sachen. Und jetzt wo ich weiß, wie toll die Anleitungen gemacht sind, wird das sicher nicht die letzte gewesen sein.
Der Schmetterling ist wirklich toll! Ich finde es dafür auf jeden Fall angemessen dass die Anleitungen teurer ist. Es sind ja eigentlich 4 Anleitungen in einer, wenn du Raupe, Puppe, Schmetterling und das Blatt herausbekommst… und für Kinder als Spielzeug grandios, Raupe Nimmersatt zum anfassen!
Ich hab tatsächlich bei ravelry schon Raupe-Nimmersatt Varianten gesehen. Da muss man ja nur ein bisschen mit den Farben spielen und noch ein paar Häkel-Gemüse dazu tun 😉
Also der Schmetterling ist so zuckersüß, dass ich mir ernsthaft überlege ihn auch zu versuchen. Dabei kann ich nicht wirklich häkeln. Aber stricken. Und häkeln dürfte nicht schwerer sein. Meinst du das bekomme ich trotzdem hin? Da ich zwei Töchter habe: brauche ich dann alle Farben doppelt oder reicht bei den meisten ein Knäuel? Danke für die Antwort! Liebe Grüße, Klara
Autor
Hallo Klara! Wenn du stricken kannst und die einfachsten Maschenarten beim Häkeln hinbekommst, könnte es klappen. Man muss halt dreidimensional häkeln. Das ist nicht ganz so einfach, wenn man es noch nie gemacht hat. Aber mit ein bisschen Übung und Ruhe bekommst du das sicher hin. Am besten, du beginnst mit einem der einfacheren Teile, z.B. der Raupe selbst. Da häkelt man nur feste Maschen mit zu und Abnahmen und ein paar Farbwechseln. Von der Farbe für das Ei brauchst du auf jeden Fall zwei. Beim Rest hab ich leider nicht abgewogen und auch nicht wirklich drauf geachtet. Von den Gelbtönen sollte je ein Knäuel für 2 reichen. Von grau wahrscheinlich auch. Bei den Grüntönen wohl auch besser zwei.