„Maschenproben sind nervig und sie kosten nicht nur Zeit, sondern auch Material. Wie kann das nachhaltig sein?“ Dieser Frage bin ich ausführlich auf den Grund gegangen.
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#MendToCare – Wenn schon selbstgemacht, dann richtig!
Selbstgemachte Kleidung und Accessoires, egal ob gestrickt, gehäkelt, genäht oder geklöppelt, ist dafür gemacht gut behandelt zu werden. Wir wollen die Teile, in die wir so viel Zeit und Liebe stecken möglichst lang verwenden und tragen. Damit das gelingt, können wir sowohl bei der Projektplanung, während der Herstellung und auch später bei der Verwendung einiges beachten.
In Zusammenarbeit mit Lisa von @lalillyherzileien und unserem Partner @mezcrafts, konnten wir die Serie #MendToCare ins Leben rufen, die sich mit genau diesen Themen beschäftigt.
In der ersten Folge der Serie hat sich Lisa auf ihrem YouTube Kanal bereits intensiv der Frage gestellt, wie Garne produziert und veredelt werden und welche Auswirkungen das auf die Wahl des richtigen Garnmaterials für eure Projekte hat. Das ist nicht nur gut zu wissen, wenn ihr NäherInnen seid, sondern auch aus der Perspektive von StrickerInnen und HäklerInnen ziemlich elementar. Schaut es euch deshalb unbedingt an, wenn ihr mehr über eure Wolle erfahren wollt.
In der zweiten Folge widme ich mich nun der Maschenprobe als vorbereitende Maßnahme, um ein Strickprojekt möglichst nachhaltig zu gestalten. Alle Videos der Serie findet ihr auch auf einer Übersichtsseite hier auf Caros Fummeley und in einer Playlist auf YouTube.
Wieso ist eine richtig gestrickte Maschenprobe nachhaltig?
Der wohl mistgenannte Grund für die Maschenprobe: die Passform! Soll das gestrickte Teil am Ende die vorgegebenen Maße und den geplanten Schnitt haben, muss eine Maschenprobe gemacht werden. Weicht diese zu stark ab, ist das Strickstück am Ende wahrscheinlich zu kurz, zu schmal oder einfach total unförmig. Das Resultat: Das Teil wird nicht getragen und landet ungenutzt im Schrank oder in der Tonne.
Viel simpler ist das Argument, dass ihr mit der Maschenprobe testen könnt, ob euch Garn, Muster und Nadel in der gewählten Kombination gefallen. Fühlt sich das Garn gut an? Fusselt es? Blutet die Farbe beim Waschen aus? Macht es mir Spaß, mit dem Garn dieses Muster zu stricken?
Außerdem gibt die Maschenprobe bereits einen Hinweis auf den Garnverbrauch und ihr könnt ausprobieren, ob es euch gefällt das Muster zu stricken. Ist es zu kompliziert oder zu langweilig, merkt ihr das bereits jetzt und nicht erst mitten im Projekt.
Tipps zum richtigen stricken der Maschenprobe
Wenn ihr eine Maschenprobe wirklich sinnvoll und nachhaltig stricken wollt, haltet euch an das was in der Anleitung steht: welches Muster soll für die Maschenprobe gestrickt werden? Soll sie in Reihen oder Runden gearbeitet sein? In einer guten Anleitung sollten diese Informationen gegeben sein.
Schlag für die Maschenprobe immer mehr Maschen an, als in der Anleitung oder auf der Banderole angegeben. Um wirklich gut und sicher die 10 cm ausmessen zu können, müsst ihr einen Puffer am Rand einplanen. Außerdem bietet es sich vor allem bei sich stark einrollenden Mustern – wie z.B. glatt rechts – an, einen Rand zu stricken. Ich handhabe das in der Regel so:
Maschenzahl je 10 cm von der Banderole oder aus der Anleitung + 6-8 Maschen für den Rand, + 6-8 Maschen Puffer.
Testet verschiedene Nadelstärken und -materialien. Das kann das Aussehen und die Haptik des fertigen Stücks beeinflussen.
Wascht und trocknet eure Maschenprobe so, wie ihr auch das fertige Teil waschen und trocknen würdet. Ein spannen ist nur dann nötig, wenn ihr auch das fertige Stück spannen werdet. Erst nach dem Trocknen messt ihr die Maschenanzahl und die Reihen- oder Rundenanzahl je 10 cm aus.
Was mache ich mit der fertigen Maschenprobe?
Die fertige Maschenprobe verseht ihr am besten mit einem kleinen Anhänger, auf dem die ausgezählten Maschen je 10 cm, sowie das Muster, der Name des Garns und gegebenenfalls die Farb- und Partienummer notiert sind. Dafür eignen sich kleine Pappkärtchen aus alten Kalenderblättern oder ähnliches. So könnt ihr die Maschenprobe in einer Schublade oder einer Kiste aufbewahren. Auch eine schöne Möglichkeit ist das Einkleben der Maschenproben in Ordnern. Dann können die Infos einfach daneben geschrieben werden.
Bei Variante 1 habt ihr später die Möglichkeit, das Garn der MaPro für Flickarbeiten am fertigen Projekt zu nutzen.
Bei Maschenproben aus Baumwolle und pflanzlichen Garnen empfehle ich euch, die Maschenprobe direkt so groß zu stricken, dass ihr das fertige Läppchen als Spültuch nutzen könnt.
Gezeigte Materialien im Video und in diesem Beitrag
Dank der Partnerschaft mit MEZcrafts, konnte ich dieses Video und den Blogbeitrag in dieser Ausführlichkeit kostenlos anbieten. Deshalb wurden alle Beispiele anhand von Schachenmayr-Garnen gezeigt. Wenn euch eines der Garne Interessiert, kauft es gern über einen der folgenden Links.
Garne von Schachenmayr [Werbelinks]:
– wool4future *
– Soft Linen Mix Color *
– Punto *
– Catania *
– Impressione *
– Merino 40 *
– Merino 85 *
– Merino 120 *
– Merino 170 *
– Merino Extrafine 285 Lace *
– Regia Premium Merino Yak in dunkelgrün *
Zubehör:
– Maschenprobenmaß mit Rechner von Prym *
– Strickanleitung für die Schirmmütze ALEX
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