m1r und m1l – So geht die Zunahme aus dem Querfaden

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Nach links und nach rechts geneigte Zunahmen aus dem Querfaden können einen schon mal richtig in den Wahnsinn treiben. In meiner Anfangszeit musste ich diese beiden Techniken ständig nachschauen. Jetzt habe ich eine eigene Eselsbrücke für m1r und m1l. Das sind die englischen Abkürzungen für rechtsgeneigte und linksgeneigte Zunahmen.

Generell werden bei m1r (make one right = nach rechts geneigte Zunahme), als auch bei m1l (make one left = nach links geneigte Zunahme), neue Maschen mit Hilfe des Querfadens gebildet. Dabei muss dieser auf die linke Nadel gehoben und gestrickt werden. Eine neue Masche (= Zunahme) entsteht.

Weil ich diese Technik gern in meinen eigenen Designs verwende, zeige ich euch in diesem Artikel mit Video, wie ihr die Zunahmen aus dem Querfaden strickt. Außerdem gibt es ganz unten einen Tipp, wie ihr euch die beiden Varianten merken könnt!

Videotutorial: links- und rechtsgeneigte Zunahme aus dem Querfaden

Du kannst dir die Technik in meinem super kurzen Video anschauen. Um es dir bei Bedarf immer wieder anzusehen, kannst du es einfach auf eine Playlist speichern. Die Funktion dafür findest du entweder direkt unter dem Video oder über die Optionspunkte (3 Punkte oben rechts oder unten).

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m1r = make 1 right – Die rechtsgeneigte Zunahme aus dem Querfaden

Bei dieser Variante neigt sich die zugenommene Masche nach rechts und damit weg von der links daneben liegenden Masche.

Die Abkürzung m1r wird in englischsprachigen Strickanleitungen genutzt. Sie steht für „make one right“ oder „make one right-leaning stitch“. Da es für die deutsche Bezeichnung „rechtsgeneigte Zunahme aus dem Querfaden“ keine griffige, allgemeingültige Abkürzung gibt, die sich durchgesetzt hat, wird auch in deutschsprachigen Strickanleitungen immer häufiger die Abkürzung „m1r“ verwendet.

m1r - rechtsgeneigte Zunahme

1. Querfaden von hinten nach vorn aufnehmen

Mit der linken Nadel wird der Querfaden zwischen der zuletzt gestrickten und der folgenden Masche aufgenommen. Dabei mit der linken Nadel von hinten nach vorn unter den Querfaden stechen und diesen auf die linke Nadel heben.

m1r

2. Rechts abstricken

Den so gebildeten Umschlag ganz normal rechts abstricken – also ins vordere Maschenglied einstechen.

m1l = make 1 left – Die linksgeneigte Zunahme aus dem Querfaden

Bei dieser Variante neigt sich die zugenommene Masche nach links und damit weg von der rechts daneben liegenden Masche.

Die Abkürzung m1l wird in englischsprachigen Strickanleitungen genutzt. Sie steht für „make one left“ oder „make one left-leaning stitch“. Da es für die deutsche Bezeichnung „linksgeneigte Zunahme aus dem Querfaden“ keine griffige, allgemeingültige Abkürzung gibt, die sich durchgesetzt hat, wird auch in deutschsprachigen Strickanleitungen immer häufiger die Abkürzung „m1l“ verwendet.

m1l - linksgeneigte Zunahme aus dem Querfaden stricken

1. Querfaden von vorn nach hinten aufnehmen

Mit der linken Nadel wird der Querfaden zwischen der zuletzt gestrickten und der folgenden Masche aufgenommen. Dabei mit der linken Nadel von vorn nach hinten unter den Querfaden stechen und diesen auf die linke Nadel heben.

m1l - linksgeneigte Zunahme aus dem Querfaden stricken

2. Rechts verschränkt abstricken

Den so gebildeten Umschlag rechts verschränkt abstricken – also in das hintere Maschenglied einstechen.

Eselsbrücken für m1r und m1l

Es kann mitunter wirklich frustrierend sein, sich diese beiden Zunahmevarianten zu merken. Ich musste mir in den ersten Jahren bei jeder Anleitung – ja manchmal bei jeder Reihe – wieder eine Anleitung zu den beiden Zunahmetechniken anschauen. Das hat mich total frustriert und echt genervt.

Einfach merken kannst du dir die beiden Varianten, indem du an das Lesen eines Buches denkst:
Du schlägst es auf, startest auf der Seite oben links und liest dann weiter bis unten rechts.
Oben links = Den Querfaden mit der linken Nadel hochheben, indem von oben eingestochen wird. Erzeugt eine links geneigte Zunahme = M1L.
Unten rechts = Den Querfaden mit der linken Nadel hochheben, indem von unten/hinten eingestochen wird. Erzeugt eine rechts geneigte Zunahme = M1R.

Mittlerweile merke ich mir die beiden Versionen auf meine eigene Art. Dabei kommt es auch mal vor, dass ich einen hoch gehobenen Querfaden drehen muss. Da das aber in Sekundenbruchteilen erledigt ist, bin ich mit meiner Eselbrücke zufrieden und für mich funktioniert sie besser, als irgendwelche Sprüche über die ich jedes Mal doch wieder nachdenken muss.

Eselsbrücke: m1r (rechtsgeneigte Zunahme)

Bei der rechtsgeneigten Zunahme wird der aufgehobene Querfaden ganz normal rechts abgestrickt. Dabei darf sich kein Loch im Maschenbild bilden – sonst wurde der Querfaden falsch hochgehoben.

Eselsbrücke: m1l (linksgeneigte Zunahme)

Die linksgeneigte Zunahme wird – im Gegensatz zu rechtsgeneigten Zunahme – nicht normal rechts abgestrickt. Sie muss also verschränkt abgestrickt werden und zwar so, dass sich kein Loch bildet. Daraus ergibt sich dann auch nur eine einzige Variante für das heben des Querfadens auf die Nadel.

Was ist der Querfaden beim Stricken?

Für diese Technik ist es natürlich besonders wichtig zu verstehen, was der Querfaden überhaupt ist.

Der Querfaden ist die horizontale Verbindung zweier Maschen. Verfolgt man ihn nach links oder rechts, tritt er jeweils in die Maschen der Vorrunde bzw. -Reihe ein und bildet dann die auf den Nadeln liegenden Maschen.

Querfaden beim Stricken

Wozu braucht man die Zunahmen aus dem Querfaden?

Diese Zunahmevariante ist vor allem für glatt rechts gestrickte Stücke und Projekte beliebt. Hier sollen Zunahmen möglichst wenig auffallen und sich ins Maschenbild einfügen. Das funktioniert mit den geneigten Zunahmen sehr gut.

Ziemlich häufig werden die rechtsgeneigten und linksgeneigten Zunahmen auf beiden Seiten einer oder mehrerer Mittelmaschen gestrickt. Hierbei wird in aller Regel eine rechtsgeneigte Zunahme vor den Mittelmaschen und eine linksgeneigte Zunahme hinter den Mittelmaschen gestrickt.

In manchen Anleitungen werden die Zunahmen auch genau anders herum genutzt. Das gibt einen etwas anderen optischen Effekt ist und ist absolut ok.

Solltest du die beiden Arten von Anfang an verwechselt haben und schon ein sehr großes Stück gestrickt haben, sei beruhigt: Im Grunde genommen ist es relativ egal, welche Variante du wann nutzt. Wichtig ist nur, dass du sie gegengleich arbeitest bzw. spiegelst und dann bei bei der Entscheidung für dein Projekt bleibst.

Wenn du dir für ein eigenes Design unsicher bist, bietet es sich an eine kleine Maschenprobe zu machen und zu testen, welche Variante dir besser gefällt. So sparst du dir nicht nur Zeit, sondern gehst dein Projekt auch besonders nachhaltig an. Wieso das so ist, habe ich bereits in einem anderen Artikel erklärt.

Verwendetes Material

Im Video und auf den abgebildeten Fotos habe ich folgendes Material verwendet:

m1r und m1l für später auf Pinterest speichern

Du bist wie ich und vergisst ständig, was jetzt eigentlich welche Zunahmerichtung war? Du musst das ständig nachschlagen? Dann speichere dir doch einfach die folgende Grafik auf einer deiner Pinterest-Pinnwände ab. So findest du den Beitrag und mein Video schnell wieder.

m1r und m1l stricken

Die Nutzung der Grafiken ist nur mit Verlinkung auf diese Seite und zum oben genannten Zweck gestattet.

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